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Sep
2014
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Auf Wolken schweben oder in Liebe ertrinken. Der siebte Himmel.

Auf N24.de wurden kürzlich „die Vorzüge des Vito Schnabel“ in einem Artikel beschrieben. Nicht seine Vorzüge als Mitarbeiter, Chef oder Kunstaussteller, sondern als Freund. Und zwar von Heidi Klum. Warum sie sich so einen jungen sucht, wird erklärt, und dass er ja immer schon auf Ältere stand. Aber „älter“ ist so eine Sache. Wenn diese ganzen „Älteren“ so aussehen, wie die Klum oder Liv Tyler und Demi Moore (seine anderen Ex-Freundinnen), dann kann man leicht auf Ältere stehen.

Im höchste Himmel

Wie auch immer. Heidi Klum ist jedenfalls „im siebten Himmel“, weiß N24. Und sie ist auch „bis über beide Ohren verliebt“. Bedeutet irgendwie dasselbe, ist aber auf den zweiten Blick doch unterschiedlich. Befindet sich jemand im siebten Himmel, bedeutet das nicht immer, dass es um Liebe geht. Immer aber geht es um einen herrlichen, glücklichen, erhebenden Zustand. Der Ursprung dieser Redewendung liegt wieder einmal in der Bibel und geht zurück auf die (vom jüdischen Glauben geprägte) Vorstellung, dass der Himmel aus mehreren übereinander angeordneten Himmelssphären besteht. Der siebte Himmel wurde dabei als höchster Himmel beschrieben, in dem Gott selbst mit seinen Engeln wohnte. Der „Seventh Heaven“ ist auch in den englischen Bibeltexten zu finden. Interessant ist allerdings, dass die deutsche „Wolke sieben“ im englischen Sprachgebrauch „cloud nine“ heißt. Dafür gibt es kein Bibelzitat und auch keine sprachgeschichtliche Wurzel. Keine meiner Quellen konnte sicher sagen, woher diese neunte Wolke kommt. Eine Erklärung ist die Erwähnung der neunten Wolke (cumulonimbus) in der Ausgabe des internationalen Wolkenatlasses aus dem Jahr 1896. Diese wurde darin als allerhöchste Wolke (in etwa 10 km Höhe) beschrieben. Ist man also auf der Wolke neun, könnte man daraus schließen, erlebt man das größte Hoch, das überhaupt möglich ist. Das wäre eine Erklärung, doch wissenschaftlich bestätigen wollte sie bisher niemand.

Wenn die Liebe bis zum Hals steht

Zurück zur Liebe. Sie kann uns also fliegen und den Himmel erreichen lassen. Stimmt. Was aber, wenn man – wie die Klum laut N24 – bis über beide Ohren verliebt ist? Dann entsteht ein ganz anderes Bild. Nämlich das „eines Ertrinkenden oder im Sumpf Versinkenden“, so der Duden, „der kaum noch zu retten ist, weil er bereits bis über beide Ohren versunken ist“. Die gleiche Redewendung kennen wir mit Schulden und Arbeit – auch in denen kann man bis über beide Ohren stecken und das Gefühl haben, in ihnen zu ersticken. Kann denn Liebe ersticken? Zumindest kann sie uns den Atmen rauben, uns komplett verschlingen, uns blind machen und unsere Ohren taub. Vielleicht ist das ja so, bei der Heidi. Würde sie sonst schon wieder ihr perfektes Gesicht neben dem ihres Neuen in jede Kamera dieser Welt halten? – Das könnte man sich fragen. Dann auch noch oben ohne in Mexiko? Ist das nicht unwürdig? Ist ihr das nicht peinlich? Aber vielleicht ist es ihr auch einfach total egal, was wir davon halten. Und ehrlich gesagt, wäre ich eine Frau, die mit 41 Jahren so gut wie alles erreicht hat, wäre es mir das vielleicht auch.

 

Urheberrecht Bild: marigranula/ 123RF Stockfoto

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