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Dez
2014
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Vom Aufstieg zur Höhe und an die Spitze. Oder einfach ankommen.

Er ist da, der Advent. Und viele kennen längst seine Bedeutung: das „Ankommen“. Obwohl es sich eigentlich auf die Ankunft bzw. Wiederankunft Christi bezieht, wünschen wir uns oft, in dieser Zeit des Jahres auch selbst ein wenig anzukommen, Ruhe zu finden und be-sinn-lich zu sein. Nur leider ist das gar nicht so einfach. Vor allem nicht im Advent.

Die meiste Zeit des Jahres befinden wir uns viel mehr in Bewegung. Und, wenn möglich, in Bewegung nach oben. Wo genau ist „oben“? Oben ist dort, wo alles (noch) ein bisschen besser ist.

Der Aufstieg

Dieser Weg ist nicht immer angenehm. Das zeigt auch die Sprache und verwendet dazu das Bild des Berges. Wenn es im Leben „bergauf“ oder „aufwärts“ geht, ist das zwar gut. Wenn jemand einen „Aufstieg“ erlebt, auch. Oft ist es aber gerade der Aufstieg, der sehr beschwerlich sein kann und den wir endlich hinter uns lassen wollen: Ist jemand „über den Berg“, dann ist das Schlimmste – der Aufstieg – endlich geschafft und alles soll besser werden. Doch was passiert nach dem Aufstieg? Nach dem Aufstieg geht es hoffentlich nicht gleich wieder „bergab“.

Die Höhe

Manchmal können wir auch einfach unser „Hoch“ genießen. Je nachdem, welches Hoch wir erreichen wollen.

Sind wir „auf der Höhe“, dann fühlen wir uns gut, sind gesund, bringen etwas zustande. Wer „nicht ganz auf der Höhe“ ist, dem soll die nicht hundertprozentige Leistungsfähigkeit verziehen werden. Auch diese Wendung nützt das Bild des Berges und beschreibt, wie „hoch“ die eigenen körperlichen und geistigen Kräfte uns bringen.

Wer „hoch hinaus“ will, denkt hingegen weniger an die Gesundheit, sondern an den eigenen beruflichen oder gesellschaftlichen Aufstieg. Der Ausdruck geht auf das Bild zurück, aus der Masse emporzustechen, „hochgeboren“ oder von „hohem“ Rang zu sein. Eine weitere Erklärung deutet darauf hin, dass sich die Wendung auf „hoch zu Ross“ bezieht. Denn das „Ross“ als Ritter-und Kampftier wurde früher klar vom „Pferd“ als einfaches Last- und Zugtier unterschieden. Wer „hoch zu Ross“ saß, war nicht nur physisch erhaben, sondern hob sich auch sonst klar von den Bauern und Arbeitern ab.

Die Spitze

Zurück zu unserem Weg. Wer noch höher kommen will, als hoch, der will möglicherweise an die Spitze. An der Spitze eines Unternehmens, eines Staates oder einer Gruppe stehen Personen, für die es wohl bis dahin ziemlich bergauf gegangen sein muss. Das ist – wie wir gesehen haben – irgendwie gut und irgendwie anstrengend. Fühlen wir uns aber dort oben an der Spitze angekommen, dann war es die Anstrengung wert. Denn das Gefühl des Ankommens ist doch eines der wärmsten, wohligsten und beruhigendsten überhaupt. Sofern wir sie aushalten – diese Ruhe.

Aber selbst wenn wir nicht an die Spitze gelangen, so können wir doch ankommen, dort, wo es sich gut anfühlt – auf einer großen Höhe oder einer kleinen oder einfach da, wo gar keine Höhenmeter gezählt werden.

Schönen Advent!

 

Urheberrecht Bild: traveler1 / 123RF Stockfoto

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